Alkestis

Euripides/ Thi Le Thanh Ho

Spielzeit 2025

mit Le-Thanh Ho, Sven Schöcker, Roland Schreglmann
Regie: Alex Novak︎︎︎

Der Eine kann halbtote Menschen wieder zum Leben erwecken, was die Götter postwendend mit tödlichen Blitzten bestrafen, sein Vater rächt daraufhin seinen Sohn und als Halbgott unsterblich wird dieser von Zeus zu den Menschen verbannt. Ein Anderer hat das Herz am rechten Fleck aber eigenhändig seine Frau und seine Kinder erschlagen, tut Buße und beweist sich letztendlich als bester Freund. Und der Tod - schon einmal betrogen - kommt wiederum, ganz pünktlich, nur um seinen Job zu machen.

In einem sind sich aber alle einig: grundsätzlich wollen sie sich an die natürlich gegebenen Gesetze halten.
Allerdings fällt es ihnen aber schwer, nicht den Versuch zu unternehmen, nach eigenem Gutdünken Regeln und Prinzipien aufzuweichen. Denn vielleicht lässt sich ja ausnahmsweise mal ein bisschen was schieben, meint einer, und wieso soll gerade der sterben, der uns allen am meisten Profit bringt, ein anderer, - muss man Regeln wirklich so erbarmungslos konsequent umsetzen, ist der Tod ein Prinzipienreiter und ist ein junges Leben mehr wert als ein altes?

Letztendlich jedenfalls soll Alkestis sterben. Jetzt, heute. Sie hat sich freiwillig geopfert, als Pfand für das Leben ihres Mannes Admetus. Also läuft alles nach Plan. Doch wem bringt es Erlösung und wen stürzt es in Verzweiflung? - was ist Liebe und was ist Selbstbefreiung?

Und dann beginnt das grosse Geschacher um den Tod von Neuem.

‘Heut, am Tag ihres angekündigten Todes, dem Morgen ihres Sterbens, ging sie beim ersten Licht hinaus, um im Fluss zu baden…’ [Euripides]
‘Ich habe ihn geliebt… obwohl mich diese Ehe mit ihm gebrochen hat ...’[Euripides]
‘Wenn wir von Freiheit sprechen, über welche Freiheit sprechen wir?’ [Thi Le Thanh Ho]